Reiseberichte und Erlebnisse

Lower Yokanga 2009

Durch die schlechten Erfahrungen auf der Kola Halbinsel letztes Jahr starteten wir einen neuen Anlauf mit einem speziellen Angebot von Arni Baldurson’s Lax-a Angling Club. Einige Wochen später als letztes Jahr planten wir vom 25. Juni bis zum 11. Juli 13 Tage Fischen auf Salmo Salar am Lower Yokanga. Speziell waren die Angaben durch Lax-a: “ Hardcore Salmon fishing” und nur für erfahrene Lachsfischer. Ich fragte mich, was an diesem Ort wohl schwieriger sein könnte, als an einem anderen Fluss. Es waren die langen Fussmärsche zum Fluss und zurück zur Lodge. Zudem ist das Gelände sehr unwegsam - enorm grosse Steine an den Ufern, Gebüsch und Sumpf auf den Wegen durch die Tundra. Sicherlich ist es besser, wenn man dafür fit genug ist. Einige unserer Mitfischer hatten Probleme mit der Kondition, dem Rücken, den Knien oder mit den Fussgelenken. Zudem kommt noch, dass man leicht zwischen die grossen Steine fallen kann und sich dabei verletzen könnte. Auf meine Frage an unseren Guide, was er machen würde, wenn er sich ein Bein brechen würde, sagte dieser nur “schreien”. Nach 2-3 Tagen würde dann vielleicht ein Hubschrauber den Verletzen in ein (nicht gerade einladendes) Militärkrankenhaus nach Murmansk fliegen.

Ausgangsort Murmansk:
Murmansk erreichten wir mit einem Finnair Flug von Zürich nach Helsinki und weiter nach Ivalo. Vor Ivalo brachte uns ein Taxi über die Grenze nach Murmansk, die Fahrt dauerte zirka 4.5 Stunden. Die Stadt wirkt nicht sehr einladend - alles grau, trist und schmutzig. Eine Stadtrundfahrt mit deutschsprachiger Führung in und um Murmansk ist vielleicht ungewöhnlich, aber sehr interessant. Wir lernten die Stadt und ihre Geschichte etwas besser kennen - wir finden auch das gehört zum Lachsfischen fern von der Heimat.

Helikopterflug von Murmashi zum Lower Yokanga Obwohl wir schon das zweite Mal an den Yokanga geflogen wurden, sind diese Helikopterflüge mit den alten Militärhubschraubern Mi-8 immer wieder ein Erlebnis. Das Interieur des Mi-8 ist nicht gerade angenehm, vor allem ist es sehr, sehr laut (Ohrstöpsel unerlässlich) und wenig vertrauenserweckend, überall wackelt’s und schäppert’s, man hat auch den Eindruck, dass an diesen Fluggeräten einige Teile fehlen. Zum Glück hat es kleine runde Fenster wodurch man den Flug über die Kola Halbinsel verfolgen kann.

Lower Yokanga Zelt Camp - Leute - Details:
Das Zelt Camp am Lower Yokanga ist einfach, aber alles was man braucht ist da. Wir hatten ein geräumiges Zelt zu Zweit mit Vorzelt, Betten und Holzboden. Im Hauptzelt wurde am Abend gegessen, in der Sauna befanden sich zwei Duschen zudem war ein Trocknungsraum und Pumpsklos vorhanden. Unser Mitfischer kamen aus Dänemark: Mike und Peter, Holland: Leo und Eric, England: James, Polen: Pietor und Island: Arni. Die Guides waren alle Russen, wovon die Jüngeren auch Englisch sprachen. Das Wetter war richtig gut zum Lachsfischen, an zwei Tagen hatten wir 25 Grad warm. Mücken waren nur an einem Tag aggressiv, weil wenig Wind aufkam.

Hp mit Fischen, beim Drillen und Relaxen:
Die Lachsfischerei am Lower Yokanga ist herausfordernd - nichts für Anfänger. Man sollte gut über Steine und Felsen, durch Gebüsch und tiefes Wasser gehen können - man sollte wissen, wo Fische sein könnten, aber auch einige Wurftechniken beherrschen. Schon am ersten Abend hatte ich meinen ersten Grils. Anfangs fing ich gut, meine Kollegen verloren die meisten Fische. In den 13 Tagen fing ich 26 Fische, davon waren 6 Stück über 10 kg und der Grösste brachte 14 kg (mein neuer Rekord) auf die Waage!

Andreas beim Fischen und Drillen:
Andreas war immer intensiv am werfen, als “ Master-Caster” fing er 36 Lachse, davon 10 Lachse über 10 kg, sein Grösster wog 15 kg! Beim Feumern eines schönen 9 kg Fisches flüchtete der Fisch mühelos durch das Netz von Guide Swenja, die Fliegenschnur ging durch das Netz wobei der Fisch noch am Haken hing. Beim zweiten Versuch klappte es trotz Loch im Netz. Alle Aufnahmen von den Drills und den Fischen machte immer der Fischerkamerad mit seiner Digitalkamera. Andreas fotografierte mit seiner Nikon D300 und ich mit meiner Canon 50D.

Salmo Salar - Atlantischer Lachs - König der Fische:
Der atlantische Lachs ist einer schönsten Fische - eben ein richtiger Fisch. Das Leben des Lachses spielt sich zwischen Meer und Süsswasser ab. Im nördlichen Teil des Atlantischen Ozeans wächst er zur Geschlechtsreife heran, um dann in die Quellgebiete der Flüsse hinauf zu wandern, wo er sich fortpflanzt.

Alle gefangen Lachse wurden wieder freigelassen, einige Fische hatten den Haken so tief genommen, dass sie bluteten. Diese Fische wurden vom Guide getötet und die Küchendamen servierten am Abend ein Fischessen. Um den Bestand der Lachse durch die Fischer nicht noch zusätzlich zu beeinträchtigen, dürfen aus Russland keine Lachse ausgeführt werden.