Jardines de la Reina 2022
René lernte ich in Russland kennen - René, Roger, Bojan und ich fischten am Yokanga, Kola Halbinsel auf Atlantik Lachse. René plante damals schon eine Salzwasserfischerei in Kuba. Ich entschied mich, mich der Gruppe René und Michel anzuschliessen, später kam Eike noch dazu.
Nach Corona waren die Bedingungen besser, aber immer noch wurde ein PCR Test verlangt und die Air France Flüge nach Havanna wurden immer wieder umgebucht. Wir buchten bei Andino Reisen, flogen von Zürich nach Paris und weiter nach Havanna.
Avalon war unser Organisator vor Ort, welcher uns mit eine 6 stündigen Busfahrt nach Jucaro brachte, dann gingen wir auf die Avalon IV ein ca. 50 Meter langes Hotelschiff. Die Avalon IV brachte uns in 3 Stunden in die Gärten der Königin - Jardines de la Reina.
Eindrücke von Havanna
Wir waren im Hotel Capri einquartiert welches recht gut ist aber nicht gerade zentral gelegen ist (zu Fuss sind es 45 Minuten ins Zentrum und mit dem Taxi 5 Euro). Besser wäre das Hotel Central welches an bester Lage liegt (dort waren auch alle anderen Fischer einquartiert, welche das Hotel Central gut bewertet hatten).
Das Essen in Havanna ist nicht gerade hochstehend doch gibt es einige kleinere sehr schöne Restaurants die es sich zu besuchen lohnt:
Ivan Chef Justo und Al Carbon
Den Cuba Peso Convertible gibt es seit 2021 nicht mehr. Die offizielle Währung ist der Cuba Pesos (CUP). Die Kubaner verlangen beim fragen nach dem Preis (Bsp Taxi) gerne Euro, nehmen aber nach etwas insistieren auch Pesos an. In den Restaurants sind die Preise meist in Pesos angeschrieben.
Es lohnt sich, das Geld nicht über offizielle Einrichtungen (Hotel, Bank) zu wechseln. Viel besser fährt man, wenn man im Hotel die Angestellten (Bsp. Gepäckträger) nach einem Geldwechsel fragt. Diese kommen dann auf die Zimmer und wechseln zu einem wesentlich besseren Kurs (ca. 4 mal besser!). Nicht empfehlen würde ich das Geldwechseln auf der Strasse (Allgemein wird man auf der Strasse überall und immer wieder angesprochen für günstige Geldwechsel, Zigarren, Rum oder anderes. Dabei haben die Leute sehr viele Tricks sich das Vertrauen der Touristen zu gewinnen. Ich würde von solchen vermeintlichen „Gelegenheiten“ abraten).
Avalon IV
Die Kabinen sind mit 2 Betten und WC/Dusche recht gut eingerichtet. Da die Zimmer aber relativ klein sind und abgesehen von einem Nachttischchen keine Ablagemöglichkeiten bestehen, ist eine Single-Belegung von Vorteil und sehr zu empfehlen (das zweite Bett kann als Ablage verwendet werden).
Die Avalon 4 hat viel Platz (Sitzgelegenheiten innen und aussen) zumindest wenn es so halb belegt ist, wie wir es angetroffen haben (total 9 Fischer und 2 Taucher) und die Crew ist sehr freundlich und hilfsbereit.
Das Essen war gut und reichhaltig, nicht Spitze aber das erwarten wir ja auch nicht.
Es empfiehlt sich den Lunch nicht auf dem Hausboot zu nehmen, sondern sich ein Lunchpaket zusammenzustellen. So kann die Fischzeit erheblich verlängert werden da die Anfahrtswege von der zentralen Basis (Avalon 4) bis zu den Fanggebieten zum Teil recht lang waren (bis 45 Min).
Fischen in den Jardines de la Reina (JDR)
Das riesige Gebiet ist in verschiedene Sektoren aufgeteilt, wobei die äussersten Sektoren im Süd-Osten und Nord-Westen die besten sind (da weniger Fischerdruck). Fischer welche nicht explizit ein Schiff für eine spezifische Zone buchen, werden auf die Avalon 4 einquartiert bzw. fischen nur in den zentralen Zonen (grösserer Fischerdruck).
Wir hatten eine eher schwierige Woche mit sehr starkem Wind zumindest in den ersten 4 Tagen, weiter hatten wir die unerfahrenen Guides zugeordnet erhalten und so war die Fischerei eher durchzogen. Die anderen Gäste aus Holland (3) und Ungarn (2) hatten wesentlich erfahrenere Guides und auch mehr Erfolg.
Allgemein kann man sagen, dass alle Guides die Gegend sehr gut kennen und die Fischer zum Fisch bringen und doch ist der Unterschied betreffend der Erfahrung der Guides wesentlich. Aus den Gesprächen mit den anderen Fischern heraus haben wir massive Unterschiede erkannt was die erfahreneren Guides besser machen wie zB.
- Das Gerät inkl. Köder wird vor jeder Ausfahrt vom Guide kontrolliert
- Erfahrene Guides wählen die Fliegen aus und knüpfen sie auch an
- Erfahrene Guides stellen das Boot immer so in den Wind und zum Fisch, dass ein Wurf optimal möglich ist
- Erfahrene Guides konnten präzise Kommandos geben was Richtung und Distanz angeht, unsere Guides hatten enorme Mühe die Distanz aber auch die Richtung anzugeben (10 Meter waren eigentlich 20 und 13 Uhr wurde hin und wieder mit 11 Uhr verwechselt) und sprachen wesentlich besser englisch als unsere weniger erfahrenen Guides
- Erfahrene Guides kannten die Plätze Fisch spezifisch (Bsp. beste Plätze für Permit) bei uns lag der Fokus auf Tarpon und hin und wieder wurde ein Permit gesichtet
- Die Fangstatistik zeigt auch deutlich, dass die 3 anderen Skiffs erfolgreicher waren. Natürlich kann dies auch mit unserer eigenen Erfahrung/Können zusammenhängen wobei sowohl René wie ich etwa gleich viel Salzwasser Erfahrung hatten wie die Kollegen aus Holland und Ungarn).